Selm: Bürgermeisterkandidat Robin Zimmermann, FDP

Robin Zimmermann ist erst 25 Jahre alt und tritt für die FDP in Selm an. Dort wird der Posten von Amtsinhaber Mario Löhr frei.

© Robin Zimmermann (FDP)

Das Profil: Robin Zimmermann (FDP)

Robin Zimmermann engagiert sich in der Kommunalpolitik, seit dem er 16 ist. Zuerst war er in der CDU aktiv, nach persönlichen und inhaltlichen Auseinandersetzungen dort, trat er in die FDP ein. Seine politischen Schwerpunktthemen sind Generationengerechtigkeit, Nachhaltigkeit und die Digitalisierung.

Politische Ziele:

Entscheidungen der Politik müssen stets nachhaltig und generationengerecht getroffen werden. Ich möchte unsere Heimat zur Vorreiterkommune im ländlichen Raum machen: Mit geringen Schulden für nachfolgende Generationen, mit Infrastrukturen des 21. Jahrhunderts (schnelles Internet, bedarfsgerechter Nahverkehr, Leben und Arbeiten mit kurzen Wegen) und innovativen Lösungen zur Energiewende. Mitnehmen müssen wir dabei stets unsere Bürger. Dafür brauchen wir transparente und leicht verständliche Entscheidungsprozesse, die von Beginn an mitgestaltet werden können.

Komplettieren Sie bitte die folgenden Halbsätze:

Ich stelle mich am 13. September 2020 zur Wahl, weil… es Zeit wird, dass junge Menschen unsere Zukunft mitgestalten und die Politik verjüngt wird.

Wenn ich Fremden vom Kreis Unna/meinem Heimatort erzähle, dann… muss ich peinlichst berührt unseren desolaten Haushalt und horrende Gebühren erwähnen.

Um den Kreis/meinen Heimatort für die Zukunft stark zu machen, braucht es zu allererst… Lebensqualität für unsere Bürgerinnen und Bürger statt Vorzeigeobjekte in Werbebroschüren.

Die Menschen im Kreis Unna/meinem Heimatort zeichnen sich besonders dadurch aus, dass… sie Bodenständigkeit und Mitbestimmungswillen verbinden können.

Als kommunaler Spitzenpolitiker steht man immer unter Beobachtung. Das Los nehme ich in Kauf, weil… ich deutlich machen möchte, dass junge Menschen Verantwortung übernehmen wollen und können.

Wenn ich die Wahl gewinne, sind das die ersten drei Baustellen, die ich anpacke:

  • Zu allererst müssen die Prioritäten neu gesetzt werden. Unser Haushalt ist in einem desaströsen Zustand. Weitere Großprojekte, die über unseren Verhältnissen liegen, können wir uns nicht mehr leisten. Investieren werde ich nur dort, wo die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger direkt verbessert wird- zum Beispiel durch sichere Straßenüberquerungen und einer modernen, bedarfsgerechten Infrastruktur.
  • Zum schnellen Schuldenabbau müssen Immobilien und Flächen, die nicht zur Erfüllung der Aufgaben einer Kommune beitragen, verkauft werden. Es muss zusätzlich eine umfassende Analyse zur Optimierung der (Langzeit-)Kosten erarbeitet werden. Hier werde ich auf Vorschläge der Bürgerinnen und Bürger aufbauen. Dafür möchte ich eine Plattform schaffen, auf der jeder seine Vorschläge einreichen kann- sowohl zur Kostensenkung, als auch zur Steigerung der Lebensqualität in unserer Heimat.
  • Neben den Finanzen werde ich unsere Heimat wieder nachhaltig gestalten. Nach dem massiven Versiegeln von Grünflächen und dem Fällen von Bäumen muss für neue Bepflanzungen gesorgt werden. Haltestellen sollen mit bepflanzten Dächern auch ein Ort für Insekten werden. Unnötige Versiegelungen sollen mit Bäumen und Sträuchern zu Parks in der Stadt werden. Nur so schützen wir das Klima und bieten eine neue Lebensqualität.


Aus der Coronakrise habe ich für meine angestrebte Aufgabe gelernt:

Ohne eigene Rücklagen können wir solche Krisen nicht überleben. Wir können und dürfen nicht davon ausgehen, Hilfen von anderer Stelle zu erhalten. Daher darf es keine weitere Schuldenpolitik mehr geben. Investitionen müssen besonders nachhaltig erfolgen, der Schuldenberg muss schleunigst abgebaut werden. Nur, wenn Maßnahmen die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger verbessern und zukunftsweisend sind, dürfen wir Geld in die Hand nehmen.

Die letzten Monate im Home-Office und Home-Schooling haben aufgezeigt, wie weit wir in Fragen der Digitalisierung hinterher hängen. Hier müssen wir schnellstens handeln. Andernfalls geht die Zukunft an uns vorbei.

Die Coronakrise hat eines verdeutlicht: Die Bürgerinnen und Bürger wissen miteinander verantwortungsvoll umzugehen. Durch aufmerksames Handeln konnte die Ausbreitung des Virus eingedämmt werden. Gleichzeitig wurden in vielen Bürger- und Nachbarschaftsinitiativen den Menschen geholfen, die besonders in dieser Zeit Hilfe benötigen.

Diese Hilfsbereitschaft lässt mich positiv in die Zukunft blicken. Der verantwortungsvolle Umgang miteinander lässt mich bestärkt feststellen, dass wir unsere Heimat gemeinsam besser machen können.

Nennen Sie uns drei Punkte, die Sie in der kommenden Periode im Amt anders/besser machen würden

  1. Die Prioritäten müssen wieder auf die Bürgerinnen und Bürger gerichtet werden. Das erreichen wir nicht mit Vorzeigeobjekten. Die sichere Überquerung von Straßen, genügend Betreuungsplätze für Kinder oder schnelles Internet sind wichtiger als einen Architekturpreis zu gewinnen. Ich werde Politik für die Menschen in unserer Heimat machen, nicht für Hochglanzbroschüren. Dazu gehört ein digitales Bürgeramt, das Behördengänge zu jeder Tages- und Nachtzeit ermöglicht. Hier möchte ich eine Plattform zur Einreichung von Bürger-Vorschlägen integrieren. Ferner werde ich die Belastungen für alle, soweit es geht, minimieren- durch geringere Gebühren und Steuern.
  2. Ich werde Investitionen gründlich prüfen: Auf ihre Nachhaltigkeit für den städtischen Haushalt, das Klima und ganz besonders auf ihre Verhältnismäßigkeit. Viele Maßnahmen klingen schön, sind aber über wie ein Kropf und nicht generationengerecht. Investieren möchte ich in das, was wir wirklich brauchen und dem Klima und unserer Umwelt zu Gute kommt.
  3. Wo viele nur von fehlender Transparenz reden, möchte ich einen Schritt weiter gehen. Transparenz allein sorgt nicht gleich für Verständnis. Mein Ziel ist es, den Bürgerinnen und Bürgern Politik wieder verständlich zu machen. Das schaffen wir nur, wenn wir sie von Anfang an mit ins Boot nehmen und unsere Vorhaben verständlich - also ohne fachchinesisches Geplänkel - übermitteln. Weg mit Beamtendeutsch und politischer Rhetorik, zurück zum Bürger.


Drei Punkte, die in der zu Ende gehenden Periode in Ihrem Gemeinwesen richtig gut gelaufen sind

  • Durch die Ausweisung neuer Gewerbeflächen konnten neue Arbeitsplätze in Selm geschaffen werden. Gleichzeitig haben in den zahlreichen neuen Wohngebieten junge Familien in Selm ihre Wurzeln schlagen können. So konnte unsere Bevölkerung verjüngt und für mehr Diversität gesorgt werden. Tobende Kinder und engagierte Nachbarschaften sind eine große Bereicherung für unsere Heimat. 
  • Es wurde nach jahrelangen Versprechungen endlich in einen modernen Aufenthaltsort für unsere Jugendlichen investiert. Durch eine frühe Einbeziehung der Jugendlichen konnte so ein bedarfsgerechter und gut besuchter Skaterpark gebaut werden, der zum Verweilen einlädt. Symbolisch befindet sich dieser Platz in der Mitte des neuen Campus-Geländes. Die Entwicklung des Skaterparks sowie der Neugestaltung des Jugendzentrums Sunshine zeigt, dass Jugendliche selbst am besten wissen, was sie brauchen. 
  • Im Gegensatz zu anderen Kommunen hat Selm die Flüchtlingskrise, besonders durch Engagement der Bürgerinnen und Bürger, meistern können. Trotz der Belastung, haben wir eindrucksvoll beweisen können, dass Vielfalt und gegenseitiger Respekt unser tägliches Miteinander bereicheren.

Seien sie mal unpolitisch:

Was ist Ihre Lieblingsmusik? Meistens höre ich EDM und Rockmusik. Entscheidend ist die aktuelle Stimmungslage. Mit dem King of Rock ‘n‘ Roll in den Tag zu starten sorgt gleich für gute Laune, ein bisschen Reggae im Garten hat auch noch nie geschadet. Und ja, keine Schande über mein Haupt: Ich kann bei einigen Taylor Swift-Songs mitsingen.

Welches ist Ihr persönlicher Lieblingsort in dem Ort/Kreis, in dem Sie antreten? Mein Lieblingsort in Selm liegt zwischen den Bahngleisen und der Alstedder Straße im Ortsteil Bork. Von Zuhause aus ist es kein weiter Fußweg, bis ich in diesem kleinen Waldstück die Vögel zwitschern und die Baumkronen rauschen hören kann. Perfekt, um von dem Alltagsstress abzuschalten. Manchmal kann es so simpel wie einfach sein.

Der Lieblingsort von Robin Zimmermann (im Winter).© Robin Zimmermann
Der Lieblingsort von Robin Zimmermann (im Winter).
© Robin Zimmermann

Weitere Meldungen