NRW: Suche nach Lösung für Bahnbetreiber Abellio dauert an

Das angeschlagene Bahnunternehmen Abellio will auch künftig eine RRX-Linie auf der Strecke Dortmund - Kamen - Hamm betreiben. Bis Monatsende soll eine Vereinbarung mit den NRW-Verkehrsverbünden getroffen werden.

Ein neuer Zug des Rhein-Ruhr-Express (RRX).
© Kompetenzcenter Marketing NRW (KCM)

Das hat ein Firmensprecher gesagt. Abellio hat finanzielle Probleme. Seit Juni läuft ein so genanntes Schutzschirmverfahren. Das ist eine Sanierung innerhalb des Insolvenzrechts. Bis Ende September zahlt die Arbeitsagentur die Löhne der Mitarbeiter. Danach muss Abellio das selbst tun.

«Auch in Nordrhein-Westfalen arbeiten wir weiterhin mit Hochdruck an entsprechenden Vereinbarungen.»

Hintergrund

Abellio, eine Tochter der niederländischen Staatsbahn, steckt in finanziellen Schwierigkeiten und befindet sich seit Juni in einem Schutzschirmverfahren, also einer Sanierung im Rahmen des Insolvenzrechts. Ein Sachwalter lotet derzeit die Perspektiven aus. Nach Angaben aus beteiligten Kreisen wollen die Aufgabenträger, also die NRW-Verkehrsverbünde, und Abellio bis Ende September eine Fortführungsvereinbarung bis 2022 schließen, um bis Jahresende eine dauerhafte Lösung zu finden.

Die Konkurrenten der Deutschen Bahn im Schienen-Personen-Nahverkehr (SPNV) klagen über hohe Kostenbelastungen, die bei Abschluss der viele Jahre laufenden Verträge mit den Verkehrsverbünden nicht abzusehen gewesen seien. Sie fordern deshalb Nachzahlungen und vertragliche Verbesserungen, damit sie keine Verluste mehr einfahren. Bei Abellio drängt die Zeit. Bis Ende September zahlt die Arbeitsagentur die Löhne der Mitarbeiter, danach muss dies Abellio selbst tun.

Abellio hat nach eigenen Angaben rund 3100 Beschäftigte in Deutschland, seine 52 Zuglinien fahren vor allem in Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Baden-Württemberg. In NRW betreibt Abellio mehrere Regionalexpress-Linien, Regionalbahnen und S-Bahn-Verbindungen. In Sachsen-Anhalt und Thüringen hatte sich Abellio in der vergangenen Woche auf einen Weiterbetrieb bis 2030 geeinigt. (dpa/lnw)

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