Woher kommt – "Auf heißen Kohlen sitzen"?

„Ich sitze heute echt auf heißen Kohlen.“ – Das Sprichwort benutzen wir gerne, wenn wir Zeitdruck haben. Sein Ursprung ist aber deutlich gruseliger, sagt Jens Diecks aus dem Antenne Unna-Team.

Woher kommt – "Auf heißen Kohlen sitzen"?
© Antenne Unna

Kohle sollte böse Geister abwehren

Vermutlich stammt der Spruch "Auf heißen Kohlen sitzen" aus den Folterkellern im Mittelalter. Damals war den Foltermeistern jede Methode Recht, um die Geständnisse aus den Opfern herauszuholen. Da wurde gestreckt, geschlagen oder auch mit Feuer gequält. Eine Variante sind dabei auch die heißen Kohlen gewesen, die bei den Opfern schwere Verbrennungen verursacht haben.

Frauen beispielsweise sind durch glühende Kohlen im Mittelalter oft als angebliche Hexen überführt worden. Sie mussten beispielsweise ihre Hand ins Feuer legen, um ihre Unschuld zu beweisen. Je nachdem wie stark die Verbrennungen gewesen und wie schnell sie verheilt sind, wurde dann entschieden, schuldig oder unschuldig. Dass dafür die heiße Kohle benutzt wurde, lag auch daran, dass die Menschen daran glaubten, dass Kohle böse Geister abwehren könnte.

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