
Werner Engelhardt (BergAUF)
Werner Engelhardt ist der Bürgermeisterkandidat der Partei BergAUF in Bergkamen.
Veröffentlicht: Montag, 04.08.2025 10:45
Kurzportrait von Werner Engelhardt
Werner Engelhardt kandidiert erneut für das Bürgermeisteramt in Bergkamen für das Wählerbündnis „BergAUF“, motiviert durch die aktuelle politische Lage und den Wunsch nach mehr Sachlichkeit in der Migrationsdebatte. Er setzt sich für bessere Betreuung und Sprachförderung in Kitas und Schulen, mehrsprachige Lehrer, den Ausbau von Jugendangeboten sowie einen verbesserten öffentlichen Nahverkehr mit eigenem Bahnhof ein. Engelhardt lehnt die Bezahlkarte für Geflüchtete ab, um Stigmatisierung zu vermeiden, und betont die Bedeutung parteiübergreifender Zusammenarbeit gegen Rechts.
Ein persönlicher Brief an die Wähler in Bergkamen
Für das Amt des Bürgermeisters in Bergkamen kandidiere ich, weil wir schwierigen Zeiten entgegengehen und neue Wege gehen müssen, damit die Interessen der Jugend und der breiten Mehrheit der Bevölkerung nicht untergehen.
Liebe Bergkamener*innen aller Nationalitäten
weltweit Krisen, Kriege und Umweltkatastrophen – das geht auch an einer Stadt wie Bergkamen nicht spurlos vorbei. Während überall mit riesigen Milliardenbeträgen jongliert wird, ist die kommunale Verschuldung größer denn je. Aber hier leben wir, wir brauchen gute Schulen, beitragsfreie KiTas, Freibäder mit geringen Eintrittspreisen, besonders für die Jugend. Jugendhäuser! Nun soll im sozialen Bereich weiter drastisch gekürzt werden zugunsten der Kriegsrüstung. Kein Geld da, sagt man uns immer. Das akzeptiere ich nicht mehr! Solange die Mehrheit der Menschen arbeitet, gibt es jede Menge Geld, nur nicht für die, die es erarbeiten.
Ich lebe gerne in Bergkamen, vor allem weil mir die internationale Zusammensetzung der Bevölkerung gefällt. Die Hetze gegen Migranten ist spalterisch und idiotisch. Denn Migration ist so alt wie die Menschheit selbst, sie sorgt für Vielfalt, die uns stärkt.Und ohne Migranten*innen würde das Leben still stehen! Hier i Bergkamen spürt man immer noch die Solidarität, den Zusammenhalt, die unter den Bergleuten gelebt wurde und lebensnotwendig war.
Ein Bürgermeister muss in den lokalen Themen zuhause sein. Als Politikwissenschaftler bin ich seit über 20 Jahren in der Kommunalpolitik aktiv, fast 15 Jahre als Fraktionsvorsitzender im Rat. Dann nach einem bewusst vollzogenen Generationswechsel als Mitglied in mehreren Ausschüssen: So weiß ich sehr genau, welches die drei wichtigsten „Baustellen“ sind, die ich nach der Wahl sofort anpacken will: Für die Jugend muss mehr getan werden, überdurchschnittlich viele Junge Menschen bis 25 kehren der Stadt den Rücken – kein Kino, kaum noch Bäder, Jugendhäuser Mangelware - kurz gesagt: Nix los! Das muss sich rasch ändern.
Zweitens: Wir brauchen gute, neue Schulen. Nach Schließung von 3 Grundschulen gegen meinen Protest gibt es nun Unterricht im Container, für die OGS fehlen Räume. Das tritt die Interessen von Kindern und Jugendlichen mit Füßen!
Drittens: Bergkamen ist die größte Stadt Deutschlands ohne Bahnhof. Dabei gibt es ein intaktes Schienennetz, wo früher Kohlezüge und heute teils auch ICs verkehren. Ein Bahnanschluss wäre ein wichtiger Faktor, damit mehr Menschen vom teuren und umweltschädlichen Individualverkehr umsteigen könnten.
Wenn ich Freunden von den Besonderheiten unserer Stadt erzähle, dann hören sie von mir: Bergkamen war einst größte Bergarbeiterstadt Europas, gemessen an Bergleuten pro Einwohner. Der angeblich „sozialverträgliche Strukturwandel“ nach Schließung aller Bergwerke erwies sich als pure Propaganda. Heute ist die RAG ein weltweit tätiger Großkonzern und hinterlässt hier „verbrannte Erde“: Sehr hohe Arbeitslosigkeit, vergiftete Zechenbrachen, schiefe Häuser, Bergsenkungen aller Orten. Pumpen, die bis in alle Ewigkeit laufen müssen, damit die Stadt nicht in einem Giftsee versinkt. Die RAG will demnächst wieder PCB-vergiftetes Grubenwasser, wie schon bis 2018, in die Lippe einleiten. Ein Umweltskandal! Ich bin aktiv dabei, um das durch entschlossenen Widerstand zu verhindern.
Bürgermeister sein ist keine einfache Sache: Die Kommunen sind ohne eigenes Verschulden völlig überschuldet. Ich will Bürgermeister werden und die Menschen mitnehmen, sich gemeinsam für eine auskömmliche Finanzierung der Kommunen einzusetzen. Und dabei will ich mehr direkte Demokratie wagen. Wahlversprechen mache ich keine - außer einem: Als überparteilicher Bürgermeister werde ich konsequent nur für die Interessen der breiten Mehrheit und der Jugend eintreten und dabei den faschistischen Kräften „Klare Kante“ zeigen. Daran soll man mich messen!
In diesem Sinne
Alle gemeinsam gegen Faschismus und Krieg– Glückauf!
Anm. der Redaktion: Antenne Unna hat alle Bürgermeister- und Landratskandidaten um einen persönlichen Brief gebeten. Das Format war vorgegeben. Die Redaktion hat daran keine Änderungen vorgenommen. Leider liegt uns von diesem Kandidaten kein Bild vor. Wenn uns das zur Verfügung gestellt wird, stellen wir es natürlich sofort ein.