Werne: Bürgermeisterkandidat Lothar Christ, parteilos

Lothar Christ spielt in seiner Freizeit gerne Fußball und macht Radtouren. Der 51-jährige möchte als Bürgermeister in Werne wieder gewählt werden. Er gehört keiner Partei an.

© Stadt Werne

Das Profil: Lothar Christ

Lothar Christ ist verheiratet. Seit 2009 ist er Bürgermeister in Werne. Davor war er schon einige Jahre 1. Beigeordneter der Stadt. Seine politischen Schwerpunktthemen sind Klimaschutz, zukunftsweisende Mobilität (insbesondere eine fahrradfreundliche Stadt), Digitalisierung, bezahlbarer Wohnraum, Wirtschaft und Stadtentwicklung. Er möchte zum dritten Mal als Werner Bürgermeister wiedergewählt werden.

Komplettieren Sie bitte die folgenden Halbsätze:

Ich stelle mich am 13. September 2020 zur Wahl, weil… wir eine sehr spannende Zeit mit großen Herausforderungen vor uns haben. So kommt es sowohl in Sachen Klimaschutz als auch hinsichtlich der Digitalisierung entscheidend auf die nächsten Jahre an. Aber nicht nur hierbei, sondern auch bei den Themen Bildung, Wohnraum, Familie, Stadtentwicklung und auch Wirtschaft möchte ich im gemeinsamen Zusammenwirken Werne positiv weiterentwickeln. Dabei habe ich als parteiloser und unabhängiger Bürgermeister alle und alles im Blick und bediene nicht eine bestimmte Interessengruppe.

Wenn ich Fremden vom Kreis Unna/meinem Heimatort erzähle, dann… fallen Begriffe wie münsterländische Parklandschaft und Route der Industriekultur, eine hervorragende Anbindung sowohl ins Ruhrgebiet wie auch nach Münster. Dann spreche ich von netten aufgeschlossenen Menschen und davon, dass es keinen besseren Ort gibt, um eine Familie zu gründen, seine Kinder groß zu ziehen und alt zu werden. Und dann verrate ich, dass meine Familie und ich hier nicht mehr wegziehen möchten.

Um den Kreis/meinen Heimatort für die Zukunft stark zu machen, braucht es zuallererst… eine durchgängig digitale Vernetzung. D.h. Glasfaseranbindungen für alle Schulen, für Wohn- wie für Gewerbegebiete, eine neue zukunftweisende Mobilität mit deutlich mehr und komfortableren Radwegen, mit ausreichend E-Ladesäulen sowohl für PKW wie auch für Pedelecs und Scooter, einen vehementen Eintritt fürs zweite Gleis zwischen Münster und Dortmund und gute Konzepte sowohl für den Wohnungsbau als auch für die gewerbliche Entwicklung.

Die Menschen im Kreis Unna/meinem Heimatort zeichnen sich besonders dadurch aus, dass… sie ihre Stadt lieben und sie bereit sind mitzumachen und sich zu engagieren, wenn es um ihre Stadt geht. Egal, ob es um das kulturelle oder sportliche Engagement in den Vereinen geht, um eine Spendensammlung für eine wichtige Umgehungsstraße, um Workshops und Bürgerversammlungen für die Innenstadt oder wenn‘s um den Erhalt des Solebades geht. Oder auch beim Straßenfestival, zu Sim-Jü oder am Rosenmontag: von wegen stures Westfalen, die Menschen sind begeisterungsfähig, engagieren sich und können feiern!

Als kommunaler Spitzenpolitiker steht man immer unter Beobachtung. Das Los nehme ich in Kauf, weil… die Menschen doch wissen wollen, wer „ihr“ Bürgermeister ist und wer in der Verantwortung für die Geschicke der Stadt steht. Das gehört für mich auch zur Demokratie dazu. Im Übrigen hält sich das in Werne auch in Grenzen. Ich gehe jedenfalls noch immer gerne zum Einkaufen oder einfach so in die Stadt, ins Solebad, ins Kino oder mit meinen Kindern auf den Spielplatz. Und wenn man mich dort anspricht, ist das für mich auch kein Problem.


Wenn ich die Wahl gewinne, sind das die ersten drei Baustellen, die ich anpacke:

  • Konkrete Verbesserungen für Fahrradfahrer und fahrradfreundliche Planungen für die Münsterstraße sowie für Ovelgönne/Penningrode. Beide Straßen sind auf meine Initiative hin umgewidmet worden und können nunmehr zurückgebaut und umgestaltet werden.
  • Glasfaseranbindung mit großer Bandbreite (Gigabit) für unsere Schulen. Die Digitalisierung unserer Schulen ist eine große Herausforderung, die unbedingt und sofort angepackt werden muss. Es ist nicht die Frage, ob unsere Kinder zukünftig digital beschult werden, sondern wann wir das angehen und wie sehr wir bereit sind, in die Bildung unserer Kinder und damit in die Zukunft zu investieren.
  • Einstieg in die Planung für ein neues Feuerwehrgerätehaus in Stockum. Ein neues Feuerwehrgerätehaus für den Löschzug Stockum ist dringend notwendig. Das ist die wichtigste anstehende Investition für den Brandschutz in unserer Stadt. 


Aus der Coronakrise habe ich für meine angestrebte Aufgabe gelernt:

Es hat sich für mich bestätigt, dass schnelle und flexible Entscheidungen entscheidend für ein erfolgreiches Krisenmanagement sind. Ebenso eine intensive Kommunikation, und zwar nicht nur zwischen den Verantwortlichen Stellen, sondern auch und erst recht mit den Bürgerinnen und Bürgern. Gerade am Anfang der Coronakrise waren die Menschen verunsichert. Da reicht es nicht, die notwendigen Entscheidungen zu treffen. Vielmehr müssen diese auch gut kommuniziert werden und man muss als Bürgermeister für die Menschen da sein. Und die dritte wichtige Erkenntnis ist, dass wir in Sachen Digitalisierung deutschlandweit noch erheblich zulegen müssen. Wir haben viel getan und auch improvisiert. Von Web-Konferenzen über Videobotschaften, von digitalen Dienstleistungen bis zur Einrichtung einer sehr großen Anzahl von Homeoffice-Arbeitsplätzen. Vieles hat gut funktioniert, vieles geht aber auch erheblich besser. Fest steht: an der Digitalisierung geht kein Weg dran vorbei. Es liegt an uns, die digitale Zukunft klug zu gestalten.

Nennen Sie uns drei Punkte, die Sie in der kommenden Periode im Amt anders/besser machen würden

Es muss eine deutliche Verlagerung in der Schwerpunktsetzung erfolgen:

  • hin zu mehr Klimaschutz,
  • hin zu einer zukunftsweisenden Mobilität mit deutlich mehr und besseren Radwegen und
  • mit einem deutlichen Sprung in Sachen Digitalisierung.


Drei Punkte, die in der zu Ende gehenden Periode in Ihrem Gemeinwesen richtig gut gelaufen sind

Zu den größten Erfolgen der zu Ende gehenden Wahlperiode zählen zweifelsohne

  • die Ansiedlung von wichtigen Unternehmen, wie Amazon, Thermo Sensor und Euroroll. Mit diesen und weiteren wichtigen Firmenansiedlungen haben wir tausende von neuen Arbeitsplätzen geschaffen und gesichert. Und wir haben damit unser Gewerbesteueraufkommen erhöht, und zwar um mehrere Millionen Euro pro Jahr!
  • das großartige Straßenfestival. Eine neue Großveranstaltung ins Leben zu rufen und sie in wenigen Jahren zu etablieren, ist ein enormer Erfolg. Das Straßenfestival Werne hat von Anfang an tausende Besucher in seinen Bann gezogen.
  • der Neubau der Wiehagengrundschule. Der zweite große Schulneubau in Werne innerhalb von wenigen Jahren. Entstanden ist eine moderne und zukunftsfähige Schule. Und dort, wo wir Schulen nicht neu gebaut haben, haben wir angebaut und saniert. Über 30 Millionen Euro sind in den letzten 10 Jahren in unsere Schullandschaft geflossen. Gutes Geld für gute Schulen!


Seien sie mal unpolitisch:

Was ist Ihre Lieblingsmusik? Kein einzelner Sänger oder eine bestimmte Band. Gerne aber gute alte Musik, mit denen ich Erinnerungen verbinde. Lieder von Queen z.B. oder INXS, U 2 oder auch Wir sind Helden.

Welches ist Ihr persönlicher Lieblingsort in dem Ort/Kreis, in dem Sie antreten? Ich bin gern auf dem Marktplatz in Werne. Egal ob zu Veranstaltungen oder auch einfach zu einer Tasse Kaffee oder einem Eis. Das Ambiente mit unserem Alten Rathaus und der historischer Bausubstanz, die Cafés sowie das Wasserspiel, an dem die Kinder im Sommer ihre Freude haben, bieten eine sehr harmonische und authentische Kulisse.

Lothar Christ mit seinen Kindern an seinem Lieblingsplatz in Werne.
Lothar Christ mit seinen Kindern an seinem Lieblingsplatz in Werne.© Lothar Christ
Lothar Christ mit seinen Kindern an seinem Lieblingsplatz in Werne.
© Lothar Christ

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