Unwetter trifft den Kreis Unna

Das Unwetter hat im Kreis Unna schwere Schäden angerichtet. Vor allem der Norden war von den Regenmassen betroffen. Bisher zählte die Kreisleitstelle über 1.000 Einsätze. Sorgen bereitet am Donnerstag ein Wehr an der Ruhr bei Wickede.

© Schmutzler

Straßen waren überschwemmt. Keller wurden geflutet. Im südlichen Lünen und in Bergkamen-Oberaden wurde in einigen Straßen der Strom abgestellt. Die Städte richteten in der Nacht Anlaufstellen für Betroffene ein. Auch in Fröndenberg gab es wieder überflutete Straßen. In der Stadt hatte es schon beim Starkregen zehn Tage zuvor massiven Schaden gegeben. In Kamen ist ein Mann ums Leben gekommen.

Das Unwetter sei ein Starkregenereignis gewesen, dass es so noch nie gegeben hat, sagt Bergkamens Bürgermeister Bernd Schäfer. Er bedankte sich bei allen Helfern und lobte die große Nachbarschaftshilfe. In Bergkamen waren der Kuhbach und die Marktstraße in Oberaden besonders betroffen. In der Marktstraße musste eine Beatmungs-Wohngemeinschaft evakuiert worden.

Stauwehr muss geöffnet werden

An der Ruhr in Wickede-Echthausen drohte am Donnerstag Nachmittag ein Stauwehr zu brechen. Es sollte daher kontrolliert geöffnet werden. Über die Warn-App Nina warnten die Behörden vor einer Flutwelle. Menschen in Fröndenberg, Holzwickede und auch Schwerte sollten Bereiche an der Ruhr deshalb zur Vorsicht meiden bzw. verlassen. In verschiedenen Bereichen standen Feuerwehrleute und kontrollierten den Wasserstand. Später konnte die Warnung zurückgenommen werden. Die Behörden rechnen nicht mehr mit einem nennenswerten Anstieg.

Störungen im Berufsverkehr

Autofahrer im Kreis Unna mussten am Donnerstag nach dem Unwetter auf dem Weg zur Arbeit mit Einschränkungen rechnen. Es gab Straßensperrungen. Fahrbahnsenken standen unter Wasser.

Bahnpendler bei uns in der Region brauchen weiter Geduld. Es gibt wegen des Hochwassers Ausfälle und Verspätungen. Das liegt unter anderem an Schäden im Raum Dortmund-Aplerbeck Süd. Dort ist eine Sperrung. Folge sind Teilausfälle zwischen Unna und Dortmund. Die Regionalexpress-Linien auf der Strecke Dortmund - Kamen - Hamm sind verspätet unterwegs. Einzelne Halte auf dem Weg ins Ruhrgebiet und ins Rheinland fallen weg. Es bleibt dabei: Bahnkunden sollten sich online über ihre jeweilige Verbindung informieren. Fahrgäste sollten sich online informieren.

Das Elsebad hat's wieder erwischt

Zum zweiten Mal nach knapp elf Jahren hat es das Schwerter Elsebad erwischt. Das hat in der Nacht sein Sprecher Thomas Wild mitgeteilt. Beide Becken seien in den braunen Fluten des Elsebachs verschwunden. Die Schadenshöhe lasse sich noch nicht absehen. Laut Wild sind schon viele Hilfsangebote eingegangen. Eins kommt vom Heidebad Iserlohn. Dort dürfen Schwerter Jahreskartenbesitzer kostenlos baden. Bei einem Hochwasser Ende 2010 war im Elsebad die komplette elektrotechnische Anlage zerstört worden.

Aufräumarbeiten im Elsebad in Schwerte.© Antenne Unna / Horschler
Aufräumarbeiten im Elsebad in Schwerte.
© Antenne Unna / Horschler

Unterschiedliche Lage in Hamm und Dortmund

Die beiden großen Nachbarstädte des Kreises Unna sind vom Unwetter völlig unterschiedlich getroffen worden. In Hamm hat es fünf Einsätze der Feuerwehr gegeben. Vor allem ging es um vollgelaufene Keller. Auch eine Bahnunterführung stand unter Wasser. Ganz anders war die Lage in Dortmund. Bis heute früh gab es in der Stadt rund 360 Regen-Einsätze. Im Stadtteil Hörde war der Phoenixsee vollgelaufen. Auch die Emscher drohte überzulaufen. Bäche traten über die Ufer.

Hochwasserlage in Deutschland

Wir berichten im Liveticker über die Lage in anderen Regionen.

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