
Unna nicht sehr fahrradfreundlich
In Sachen Fahrradfreundlichkeit ist die Stadt Unna regelrecht abgestürzt. Das sagt der Fahrradclub ADFC.
Veröffentlicht: Montag, 23.06.2025 12:08
Note für Unna im Rahmen eines deutschlandweiten Tests
Grundlage ist sein deutschlandweiter Fahrradklima-Test. Unna kommt derzeit auf die Schulnote 4,1. Das ist fast eine ganze Note schlechter als vor zehn Jahren. Die geplanten Radrouten aus allen Stadtteilen ins Unnaer Zentrum seien immer noch Stückwerk. Radler klagten außerdem über schlechte Oberflächen und beeinträchtigtes Sicherheitsgefühl. Kreisweit schneidet beim Fahrradklima-Test nur Schwerte schlechter ab. Am besten steht Selm da - mit einem schwachen "Befriedigend".
Fahrradstadt Unna steigt ab
„Die Auswertung des ADFC-Fahrradklima-Tests bestätigt leider unsere Kritik“, sagt Tanja Bork aus dem Sprecherinnen-Team des ADFC Unna. Andere Kommunen investierten in den Radverkehr, Unna als einstiege Vorzeigestadt der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Kommunen in NRW (AGFS) fahre politisch rückwärts in die Sackgasse." Platz 67 von 113 Kommunen in der Größenordnung von 50.000 bis 100.000 Einwohner, Note 4,11. Im Kreisvergleich ist nur eine Stadt, für die der ADFC Ergebnisse bekommen hat, noch fahrradunfreundlicher: Schwerte mit der Note 4,2. Am besten schneidet im Kreisranking Selm ab – das Resultat 3,5 entspricht einem schwachen Befriedigend, womit die Stadt über dem Gesamtdurchschnitt des Fahrradklimatests 2024 liegt. Er beträgt 3,92.
Wozu dient der Test?
Der Test soll Städten und Gemeinden dabei helfen, ihre Fahrradfreundlichkeit zu bestimmen. Die Ergebnisse, erläutert der Radclub ADFC, seien für Kommunen eine Orientierungshilfe. Sie könnten so Vergleiche zu anderen Orten ziehen, ihre Stärken und Schwächen herausfinden und gezielte Maßnahmen ergreifen, um den Radverkehr vor Ort weiter zu stärken. Der ADFC Unna erwartet, „dass sich die Stadtverwaltung intensiv mit diesem Ergebnis auseinandersetzt und dass der neue Rat hier endlich Entscheidungen zugunsten der Fahrradfreundlichkeit trifft.“ Tanja Bork: „Mehr Menschen nutzen das Fahrrad auch im Alltag. Sie brauchen sichere, schnelle und attraktive Wege. Und vor allem auch solche Wege, wo sie nicht auf Gehwegen zu Konflikten mit Fußgängerinnen und Fußgängern abgedrängt werden.“ Die Weichenstellung sei trotz dem aufwendig erarbeiteten Mobilitätskonzept in Unnas Verwaltung nicht angekommen. Note: Nicht mal ausreichend.