Unna: Bürgermeisterkandidat Frank Murmann, FLU

Frank Murmann tritt für die Freie Liste Unna (FLU) an. Dort ist er seit 2020 aktiv. Er möchte Bürgermeister der Kreisstadt werden.

Sabrina Zeuge

Das Profil: Frank Murmann (FLU)

Frank Murmann ist Angestellter im technischen Vertrieb, politisch war er lange in der CDU aktiv: u.a. 7 Jahre Kreisvorsitzender der CDU-Mittelstandsvereinigung (MIT), weitere Ämter auf MIT-Bezirks- und Landesebene, sowie in CDU-Kreis- und Stadtverband. Seine Schwerpunktthemen sind: Mittelstand, Wirtschaft, Bürgerbeteiligung, Verkehr. Sein Ziel ist, Bürgermeister von Unna zu werden. Der 60-jährige ist verheiratet und hat drei Kinder.


Komplettieren Sie bitte die folgenden Halbsätze:

Ich stelle mich am 13. September 2020 zur Wahl, weil… Unna einen Neustart braucht mit einem Bürgermeister, der ungeachtet einer Parteizugehörigkeit das Wohl aller Bürgerinnen und Bürger im Blick hat, der die Verwaltung neu organisiert und die Finanzen ordnet.

Wenn ich Fremden vom Kreis Unna/meinem Heimatort erzähle, dann… schwärme ich von der Vielfalt der Lebensbedingungen – hier dörflich, dort städtisch - , dem gesellschaftlichen Zusammenhalt, dem breiten ehrenamtlichen Engagement, der kulturellen Vielfalt und dem historischen Gebäudebestand.

Um den Kreis/meinen Heimatort für die Zukunft stark zu machen, braucht es zuallererst… es zu allererst eine leistungsfähige, dienstleistungsorientierte Verwaltung, sowie einen Kassensturz mit darauffolgender Priorisierung von Vorhaben und Projekten unter Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger.

Die Menschen im Kreis Unna/meinem Heimatort zeichnen sich besonders dadurch aus, dass… sie ihre Stadt, ihr Dorf lieben, sich in Vereinen engagieren und das gastronomische und kulturelle Angebot schätzen und annehmen.

Als kommunaler Spitzenpolitiker steht man immer unter Beobachtung. Das Los nehme ich in Kauf, weil… ich die Bekanntheit in positive Energie umwandele und nutze, um Netzwerke auf- und auszubauen, über die Problemlösungen vielfältiger und rascher herbeigeführt werden können.


Wenn ich die Wahl gewinne, sind das die ersten drei Baustellen, die ich anpacke:

  • Bestandsaufnahme der finanziellen Situation und Neubewertung aller Projekte, die noch nicht begonnen bzw. vergeben sind. Ausnahme: Die Umsetzung des Bürgerentscheides zum Erhalt der Eissporthalle wird Chefsache. Einrichtung eines runden Tisches mit allen gesellschaftlich und wirtschaftlich verantwortlichen Personen. In diesem Kreis gilt es festzustellen, wer akute Hilfe benötigt und wer eher in der Lage ist, andere zu unterstützen. Alle Teilnehmenden bilden einen lokalen Rettungsschirm und schließen einen Pakt für Unna.
  • Entfesselung der Verwaltungsstrukturen und Umbau des Rathauses in ein Dienstleistungszentrum für die Bürgerinnen und Bürger. Einrichtung einer Mängelmeldestelle, an der Bürgerinnen und Bürger z.B. Schlaglöcher, illegale Müllablagerungen, notwendigen Grünrückschnitt etc. melden können. Vorantreiben der Digitalisierung in der Verwaltung.
  • Initiierung einer Mobilitätswende durch Schaffung eines ganzheitlichen Verkehrskonzeptes, in dem sowohl der motorisierte Individualverkehr, als auch Radfahrer, Fußgänger und der ÖPNV entsprechende Berücksichtigung finden. Dazu werde ich Vertreter/Befürworter aller Verkehrsarten gleichberechtigt in eine Diskussion einbinden, in der ich nur sachliche und ideologiefreie Argumente zulassen werde. Grundvoraussetzung muss der Wille sein, zu einer einvernehmlichen Lösung zu kommen.

Aus der Coronakrise habe ich für meine angestrebte Aufgabe gelernt:

In einigen Vorgehensweisen wurde ich durch die Krise bestärkt: Dinge vom Ende her zu denken, Problemstellungen von mehreren Seiten beleuchten und erst danach besonnen und trotzdem in dem gebotenen Tempo zu handeln, Experten zu Rate ziehen.

Bestärkt wurde ich ebenfalls in meiner Überzeugung, dass gute Kommunikation auch psychologisch höchst bedeutsam ist. Die Bürgerinnen und Bürger habe nicht nur in der Krise die Ansprache aus dem Rathaus durch den Bürgermeister vermisst. Gerade in einer so schwierigen Lage braucht es einen Krisenmanager, der Sicherheit ausstrahlt, dem man Vertrauen schenkt und dem man glaubt, dass er es schafft.

Schon vor der Krise hielt ich die Digitalisierung für unentbehrlich. Die Pandemie hat mich in meiner Haltung bestärkt, die Verwaltung und den Bildungsbereich mit Vehemenz zu digitalisieren.

Aus der Krise gelernt habe ich, dass manche Bereiche nicht ausschließlich nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten ausgerichtet werden sollten. Gerade im Bereich der Vorsorge bedarf es einer gewissen staatlichen/politischen Lenkungsfunktion. Die Nutzung von Synergieeffekten ist manchmal effektiver als reine Sparmaßnahmen, deshalb begrüße ich ausdrücklich die Fusion der beiden Unnaer Krankenhäuser und die in dem Zuge geplanten Investitionen. Hier wird Wettbewerbsfähigkeit gestärkt, ohne dass der Rotstift angesetzt wird.

Nennen Sie uns drei Punkte, die Sie in der kommenden Periode im Amt anders/besser machen würden

  • Die Verwaltungsstrukturen gehören auf den Prüfstand. Sie müssen entrümpelt und verschlankt werden. Das Rathaus muss bürgernäher und dienstleistungsorientierter werden. Die Bürgerinnen und Bürger müssen sich mit ihren Problemen ernst genommen fühlen und nicht den Eindruck haben, dass sie stören und abgewimmelt werden. Zudem brauchen wir ein niederschwelliges Angebot für die Mitteilung von Störfaktoren. Im ersten Schritt eine Mängelmeldestelle, im zweiten ein digitales Angebot (z.B. eine kostenlose App).
  • Wir brauchen eine Mobilitätswende aus einem Guss, anstelle des ewigen Stückwerkes. Die Bürgerinnen und Bürger haben das Gefühl, dass die Vertreter/Befürworter der einzelnen Verkehrsarten mit dem Durchsetzen einzelner Forderungen lediglich Erfolge für sich und ihre Klientel verbuchen wollen – hier eine Fahrradstraße, dort PKW-Verkehr bis vor die Ladentüre, Kreishauskreisel mit 2 Spuren und dann nur noch eine Spur, usw. Es fehlt an einem ganzheitlichen Konzept, das langfristig angelegt ist und alle Verkehrsarten berücksichtigt. Hier muss groß gedacht werden.
  • Die Kompetenzen des Wirtschaftsförderers müssen neu definiert und der Personalschlüssel überprüft werden. Der innerstädtische Einzelhandel braucht noch mehr Unterstützung. Ein ansiedlungsfreundlicheres Klima mit einer fairen Abgabenstruktur würde mehr kleinteiliges Gewerbe und mittelständische Betriebe anziehen. Für Neuansiedlungen sollten vorrangig Brachen genutzt werden. Weitere Logistikunternehmen mit großem Flächenverbrauch und vergleichsweise wenig Arbeitsplätzen haben wir genug.

Drei Punkte, die in der zu Ende gehenden Periode in Ihrem Gemeinwesen richtig gut gelaufen sind

  • Als erstes würde ich das erfolgreiche Bürgerbegehren mit dem anschließenden Bürgerentscheid zum Erhalt der Eissporthalle nennen. Es war eine Freude zu sehen, wie engagiert die Initiative Unna.braucht.Eis für ihr Vorhaben gekämpft und die Bürgerinnen und Bürger sensibilisiert und mobilisiert hat.
  • Der Bürgerverein Alte Heide hat sich durch mehrere Aktionen verdient gemacht. Da seien die Buswartehäuschen und der Adventmarkt genannt, aber vor allem die Übernahme des ehemaligen Sportlerheims des TUS Alte Heide und der Umbau in ein Bürger- und Begegnungszentrum. Der Verein hat nicht nur einen langen Atem auf dem Weg bis zur Übernahme und Erteilung der Umbaugenehmigung bewiesen, sondern die Arbeiten komplett in Eigenleistung geschafft.
  • Überhaupt ist eine Zunahme von bürgerschaftlichem Engagement zu verzeichnen. Die Bürgerinnen und Bürger fordern mehr politische Mitsprache ein, wollen ihre Stadt aktiv mitgestalten. Das drückte sich unter anderem aus in den kontroversen Diskussionen um die Erweiterung der Hellweg-Realschule, dem Schulneubau am Hertinger Tor und dem Neubau des Einkaufszentrums in Unna-Massen, sowie der Bildung neuer politischer Wählervereine und nicht zuletzt der großen Anzahl freier Bürgermeisterkandidaten und -kandidatinnen.

Seien sie mal unpolitisch:

Was ist Ihre Lieblingsmusik? ? Aktuelle Charts „quer durch den Garten“, gerne Schlager, weil man dazu gut tanzen kann.

Welches ist Ihr persönlicher Lieblingsort in dem Ort/Kreis, in dem Sie antreten? Das Nicolaiviertel


Ein Lieblingsort von Frank Murmann: Die alte Kastanie im Unnaer Nikolaiviertel.© Sigrun Murmann
Ein Lieblingsort von Frank Murmann: Die alte Kastanie im Unnaer Nikolaiviertel.
© Sigrun Murmann

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