Mecke in Werne "förmlich überrollt"

Der Chef der Fleischerei Mecke in Werne will sich der Verantwortung für Verstöße gegen den Tierschutz stellen. Dazu hat Marko Mecke heute eine Erklärung abgegeben.

© SOKO Tierschutz

Die private Organisation Soko Tierschutz hatte zwei Mecke-Mitarbeitern in Videoaufnahmen brutale Tierquälerei nachgewiesen. Beide seien fristlos gekündigt worden, sagt Mecke. Er bittet um Verständnis, dass es erst nach rund einer Woche eine Stellungnahme von ihm gebe. Die Reaktionen auf die Videos hätten ihn und sein Unternehmen förmlich überrollt. Was geschehen sei, bedaure er zutiefst. Den Behörden sagt er "absolute Offenheit" bei der Aufklärung zu.


Meckes Erklärung im Wortlaut

"Die Video-Aufnahmen aus unserer Tiersammelstelle haben in den letzten Tagen hohe Wellen geschlagen, die mich und mein Unternehmen förmlich überrollt haben. Insofern bitte ich um Verständnis dafür, dass ich zu den Geschehnissen erst heute „offiziell“ Stellung nehme.
In den knapp 70 Jahren seit Bestehen unseres Familienunternehmens gab es bei uns bisher niemals Tierschutz-Verstöße. Wir sind entsetzt darüber, dass es nun in einem Teil unseres Unternehmens zu einem derartigen Verstoß gekommen ist.
Die beiden betreffenden Mitarbeiter sind selbstverständlich sofort fristlos gekündigt worden.
Ich bin mir im Klaren darüber, dass ich als Betriebsinhaber die Verantwortung hierfür übernehmen werde. Diese Verantwortung nehme ich an. Und dieser Verantwortung stelle ich mich.
Die Geschehnisse kann ich nicht ungeschehen machen. Ich bedauere sie zutiefst und bitte in aller Form um Entschuldigung dafür. Was ich jetzt als Betriebsinhaber tun kann und tun werde, ist dafür zu sorgen, dass in unseren Betrieben nie wieder Ähnliches geschieht. Genau das werde ich mit aller Konsequenz umsetzen.
Ich werde mit absoluter Offenheit und in enger Zusammenarbeit mit den Behörden alles tun, um die Vorfälle lückenlos aufzuklären. Darüber hinaus werde ich aber noch mehr tun, um meinen guten Namen und das Vertrauen in unser Unternehmen wiederherzustellen.
Ich werde über die gesetzlichen Anforderungen hinaus in Zusammenarbeit mit einem neutralen, externen Berater unsere sämtlichen Betriebe und Abläufe überprüfen. Das gilt nicht nur für die betroffene Sammelstelle, sondern für alle Unternehmensteile: Für die Fleischerei Mecke mit Schlachterei, für den Pferdehandel, wie auch für die Tierfuttererzeugung für Zoos und Tierparks und die dazu gehörige, eigenständige Schlachterei.
Ich führe als Betriebsinhaber mehrere Betriebe. Ich habe mir selbst den Vorwurf zu machen, dass ich in einzelnen Betriebsteilen nicht mehr nahe genug am täglichen Geschehen war. Dies werde ich ändern. Durch mehr Transparenz, durch wirksamere Kontrollen und wenn nötig durch die Aufgabe von Unternehmensteilen.
Ich betreibe unser Unternehmen in dritter Generation. Ich und meine Familie sind eng mit unserer Region verwachsen. Wir wollen unseren guten Namen wiederherstellen – gerade auch für Mitarbeiter, Kunden und Partner. 
Bei Ihnen allen möchte ich mich noch einmal für das Geschehene entschuldigen. Nun mache ich mich mit aller Konsequenz an die Arbeit, das verlorene Vertrauen Stück für Stück wieder zu gewinnen."

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