Mädchen gekauft und zur Prostitution gezwungen

Eine 15-jährige Jugendliche aus Bulgarien musste in Dortmund als Prostituierte arbeiten. Laut Anklage hatte ihre Mutter sie vorher für 100 Euro an eine andere Bulgarin verkauft. Diese heute 54-jährige muss sich seit heute vor Gericht verantworten.

© Bernd Thissen/Archiv

Die Angeklagte soll das Mädchen 2006 nach Dortmund gebracht haben. Das Opfer ist heute 29 und hat als Zeugin ausgesagt. «Ich habe nur geweint», sagte sie heute vor Gericht. Laut Anklage musste die damals 15-Jährige in einem Dortmunder Bordell arbeiten. Die Angeklagte soll sie zuvor in die verschiedenen Praktiken eingewiesen und auch die Preise vorgegeben haben. Schon an ihrem ersten Abend soll das Mädchen acht Männern zugeführt worden sein.

Sie selbst war nach ihren eigenen Angaben völlig ahnungslos. Ich wusste nicht, was ich in Deutschland machen sollte», sagte sie den Richtern. «Ich bin nur mitgefahren, weil meine Mutter das gesagt hat.»


In einem früheren Verfahren war bereits der Ehemann der jetzt Angeklagten verurteilt worden. Gegen ihn waren unter anderem wegen Menschenhandels zum Zwecke der sexuellen Ausbeutung fünf Jahre und acht Monate Haft verhängt worden. Die 54-jährige Frau war erst später festgenommen worden.


Mit dpa


Weitere Meldungen