Lünen: Bürgermeisterkandidat Jürgen Kleine-Frauns

Jürgen Kleine-Frauns begeistert sich privat für seine Familie, seinen Garten, Radfahren und Laufen. Der 53-Jährige kandidiert als unabhängiger Bürgermeister-Kandidat für Lünen.

© Jürgen Kleine-Frauns

Das Profil: Jürgen Kleine-Frauns

Jürgen Kleine-Frauns ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder. Er ist seit 2015 Bürgermeister der Stadt Lünen und kandidiert als unabhängiger Kandidat aus dem Amt heraus. Seit 2013 ist er Mitglied der Wählergemeinschaft GFL e.V.

Politisches Ziel: „Lünen in einem parteiübergreifenden Konsens als attraktiven und zukunftsfähigen Ort für Wohnen, Bildung, Arbeit und Freizeit weiter zu entwickeln und dabei darauf zu achten, dass Chancen und Lasten unter den hier lebenden Menschen fair verteilt werden.“

Komplettieren Sie bitte die folgenden Halbsätze:

Ich stelle mich am 13. September 2020 zur Wahl, weil… Lünen sich als eine Stadt entwickelt hat, in der sich viel bewegt und in der ich weiterhin Impulsgeber sein möchte.

Wenn ich Fremden vom Kreis Unna/meinem Heimatort erzähle, dann… schwärme ich von der Lippestadt an der Schnittstelle zwischen dem grünen Münsterland und dem charmanten Ruhrgebiet.

Um den Kreis/meinen Heimatort für die Zukunft stark zu machen, braucht es zu allererst… dauerhafte Entlastungen bei der Erfüllung der von Bund und Land übertragenen Aufgaben. (Mit den sich daraus ergebenden finanziellen Freiräumen wären wir in der Lage die Kapitaldienste für Investitionen aus dem Haushalt zu begleichen. Dann wären wir in Lünen nicht mehr so stark von investiven Förderprogrammen abhängig, die wegen der immer umfangreicheren Fördermittelbestimmungen äußerst sperrig, unflexibel und langwierig in der Umsetzung sind.)

Die Menschen im Kreis Unna/meinem Heimatort zeichnen sich besonders dadurch aus, dass… sie zusammenhalten, sich ehrenamtlich engagieren, generell hilfsbereit, herzlich und vielseitig talentiert sind. 

Als kommunaler Spitzenpolitiker steht man immer unter Beobachtung. Das Los nehme ich in Kauf, weil… die Beobachtung oftmals der Anknüpfungspunkt für die Menschen ist, mit mir Kontakt aufzunehmen und sich daraus für mich oftmals bereichernde Begegnungen ergeben.

Wenn ich die Wahl gewinne, sind das die ersten drei Baustellen, die ich anpacke:

  • Baustelle 1: Beschleunigung der Fertigstellung der Kita-Bauten, weil die beschlossenen 96 U3-Plätze und 269 Ü3-Plätze dringendst benötigt werden.
  • Baustelle 2: Wir brauchen mehr Präsenz von Ordnungskräften in der Öffentlichkeit (Straßen, Plätze, Anlage) nach 16 Uhr und an den Wochenenden, um effektiv für die Einhaltung der Ordnung auf Spielplätzen, in Parkanlagen und in stark frequentierten Fußgängerbereichen Sorge tragen zu können. Die dafür benötigten personellen Ressourcen müssen vom Rat der Stadt über den Stellenplan 2021 bereit gestellt werden.
  • Baustelle 3: Für den Ausbau und die Ausweisung von Radwegen im innerstädtischen Bereich, in den Ortsteilen und als Verbindung zwischen beidem müssen schon im nächsten Haushaltsentwurf 2021 – gerade im Vergleich zu dem Kfz-focussierten Straßenbau – deutlich mehr investive Mittel veranschlagt werden, über die der Rat dann entscheiden muss. Die Stärkung des Radverkehrs ist nach meiner festen Überzeugung der wesentliche Baustein für eine Mobilitätswende in unserer Stadt.

Aus der Coronakrise habe ich für meine angestrebte Aufgabe gelernt:

  • Es hat sich bestätigt, dass wir uns auf die Bürgerinnen und Bürger Lünens verlassen können. Nicht nur, wenn es um die Aufnahme geflüchteten Menschen geht (wie insbes. 2015/2016), sondern auch, wenn wir uns selbst in einer Krisensituation befinden. Ich habe gelernt, wie stark der Zusammenhalt, die Disziplin und die Verlässlichkeit der Lünerinnen und Lüner ist.
  • Wir müssen den eingeschlagenen Weg einer flächendeckenden Digitalisierung aller Lebensbereiche fortsetzen – verpflichtend im Bereich der schulischen Bildung und als freiwilliges Angebot an die Bürgerinnen und Bürger. Jedenfalls die Leistungen der Stadt müssen weiterhin auch analog in Anspruch genommen werden können.

Nennen Sie uns drei Punkte, die Sie in der kommenden Periode im Amt anders/besser machen würden

  • Mehr lachen.
  • Mehr Gelassenheit bei den Dingen, die ich nicht ändern kann.
  • Unabhängig von den Ältestenratssitzungen möchte ich gemeinsam mit dem Verwaltungsvorstand die Fraktionen bzw. deren Spitzen in regelmäßigen (Video-?) Briefings demnächst regelmäßig über die Sachstände der Verwaltungsarbeit informieren. Ich erhoffe mir davon, dass alle Fraktionen für die Beratungen in ihren Fraktionssitzungen denselben Informationsstand haben; eine einzelne Unterrichtung aller (zzt. 8) Ratsfraktionen durch die Beigeordneten ist nicht leistbar.

Drei Punkte, die in der zu Ende gehenden Periode in Ihrem Gemeinwesen richtig gut gelaufen sind

1. Wir haben seitens der Verwaltung mehr Bürgernähe geschaffen:

  • Wir haben angefangen, die Online-Dienste der Verwaltung zu erweitern.
  • Wir haben die Leistungserbringung im Bürgerbüro mit neuen Konzepten optimiert.
  • Mit monatlichen Bürgermeister-Sprechstunden für einzelne sowie mit Dialog-Veranstaltungen für mehrere Bürgerinnen und Bürger.

Ich bin davon überzeugt, dass dies das hohe ehrenamtliche Engagement der Bürgerinnen und Bürger in unserer Stadt begünstigt hat. Wir sind auf einem guten Weg, das wechselseitige Verständnis für gemeinsame Chancen und Lasten zu verbessern. 

2. Wir haben ein Konzept für einen „Viktoria-Park“ (mit IGA 2027, einer forensischen Klinik, Wohn- und Gewerbeflächen sowie Verknüpfung mit dem Integrierten Handlungskonzept Münsterstraße) entwickelt. Um die mehr als 20 Jahre ungenutzten Potentiale der Viktoriabrache am Rande der Innenstadt heben zu können, hat sich die ganzheitliche Betrachtung der Fläche unter Einbeziehung aller Betroffenen als Erfolgsfaktor erwiesen. Für den bisherigen Stand der Rahmenplanung gibt es einen breiten Konsens in der Politik und – nach meiner Wahrnehmung – auch in der Bürgerschaft.  

3.Bei fortgesetzter Haushaltskonsolidierung mit vier ausgeglichenen Haushalten in Folge haben wir als Stadt in vier Jahren insgesamt 160 Millionen Euro investiert. Wir haben also trotz Überschuldung und einem erlittenen finanziellen Schaden aus den Derivatgeschäften mit einem hohen zweistelligen Millionenbetrag nicht nur unsere finanzielle Handlungsfähigkeit erhalten, sondern mit den Investitionen auch die Entwicklung unserer Stadt vorangetrieben. Mit Investitionen insbesondere im Bereich von Schulen, Kitas, Stadtumbau (z. B. Marktplatz, Nördliche Fußgängerzone, Salford-Brücke) und der Sicherheits-Infrastruktur (Modernisierung der Feuerwehr, Neubau von Feuerwehrgerätehäusern).

Seien sie mal unpolitisch:

Was ist Ihre Lieblingsmusik? Aktuelle Charts, die Lieder von den Wise Guys (bei denen ich im Kreise der Familie oder, wenn ich alleine Auto fahre, auch einmal mitsinge), Charts der 80er und 90er Jahre.

Welches ist Ihr persönlicher Lieblingsort in dem Ort/Kreis, in dem Sie antreten? „Seepark-Ensemble“ mit Preußenhafen, Schloss Schwansbell, „Horstmarer Loch“ und Disc-Golf-Anlage, alle Wege entlang der Lippe, die einen Einblick in die ihre Auen ermöglichen.

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