Kreis Unna: Müll wird teurer

Müll wird im Kreis Unna bald teurer. Die Abfallgebühren steigen 2024 um knapp fünf Prozent. Das hat der Kreistag beschlossen.

Fast 30 Euro mehr pro Tonne Restmüll im Kreis Unna

Der Kreis Unna erhöht die Abfallgebühren um knapp fünf Prozent. Das hat der Kreistag beschlossen. So steigen die Kosten für eine Tonne Restmüll um gut 30 Euro. Auch die Gebühr für Sperrmüll wird erhöht. Einzig beim Biomüll sinken die Gebühren leicht. Die Entsorgungsgebühren des Kreises sind ein Baustein in der Gebührenrechnung einzelner Städten und Gemeinden im Kreis Unna und haben damit Einfluss auf die Rechnung, die jeder am Ende zahlen muss.


Übersicht der neuen Müllpreise vom Kreis Unna

Restmüll

Für die Abfallfraktion Restmüll rechnet der Kreis fürs kommende Jahr mit Verbrennungskosten von rund 10,3 Millionen Euro. Größter "Preistreiber" ist hier vor allem die sich aus dem Brennstoffemissionshandelsgesetz (BEHG) ergebende CO2-Abgabe, die ab 2024 auch die Abfallwirtschaftsbetriebe bei der Müllverbrennung betrifft, sodass sich die Position Restmüll auf circa 15,1 Millionen Euro summiert. Gegenüber dem laufenden Jahr wird von 54.530 Tonnen Restmüll und damit von einer leicht geringeren Menge als in 2023 ausgegangen. Der Gebührensatz ab Januar beträgt 265,72 Euro pro Gewichtstonne. In dem um gut 28 Euro gestiegenen Gebührensatz für Restmüll enthalten sind auch die Kosten der Wertstofftonne von ca. 866.000 Euro bei einer kalkulierten Tonnage von 3.600 Tonnen.


Sperrmüll

Für die Abfallfraktion Sperrmüll geht der Kreis von 22.400 Tonnen und damit einem leicht sinkenden Aufkommen für die Aufbereitung und Sortierung aus. Für den sich aus zwei Komponenten zusammensetzenden Sperrmüllgebührensatz heißt das: Die Leistungsgebühr 2024 steigt um 5,28 Euro auf 87,51 Euro, die einwohnerspezifische Grundgebühr steigt um 16 Cent auf 5,01 Euro. Ein Drittel der zu entsorgenden Sperrmüllmenge wird in der Müllverbrennungsanlage Hamm verbrannt, sodass auch hierfür eine CO2-Abgabe durch den Anlagenbetreiber zu entrichten ist.


Bio- und Grünabfall

Beim Bioabfall wird mit einer stabilen Menge von 26.800 Tonnen kalkuliert. Durch gesunkene Betriebskosten, u.a. durch optimierte Abläufe, sinkt der Gebührensatz für Bioabfall um 3,42 Euro auf 101,47 Euro je Gewichtstonne. Ziel des Kreises, der Kommunen und der GWA ist es weiterhin, qualitativ gute Bioabfallmengen zu steigern und der zweifachen Wertschöpfung von Vergärung und Kompostierung zuzuführen. Beim Grünabfall wird ebenfalls mit stabilen Mengen von 12.100 Tonnen kalkuliert, wodurch eine gute Auslastung der Kompostierungsanlagen gewährleistet wird. Die Gebühren sinken, wie beim Bioabfall u.a. durch optimierte Betriebsabläufe, ab Januar auf 69,13 Euro pro Gewichtstonne.


Altpapier

Die Nachfrage nach Altpapier ist im laufenden Jahr wider Erwarten geringer als kalkuliert. Den zu verrechnenden Erlös, der an die Kommunen weitergegeben wird, kalkuliert der Kreis für das kommende Jahr mit 890.323 Euro bei einem gemittelten Erlösanteil von 62,13 Euro pro Tonne und einer erwarteten Tonnage von 14.330 Tonnen.