Igel: So können wir ihnen durch die kalte Jahreszeit helfen
Veröffentlicht: Freitag, 06.11.2020 14:58
Sie sind süß und sie sind gefährdet: Igel. Wenn sie nicht mindestens 600 Gramm auf die Waage bringen, werden sie den Winterschlaf nicht überleben. Aber was ist zu tun, wenn wir einen Igel finden, der definitiv zu dünn ist? Igelstationen gibt es im Kreis Unna nicht mehr. Also am besten selbst zum Päppler werden. Wir haben mit einer Igelhelferin gesprochen.
Leider bekommen wir Igel häufiger plattgefahren am Straßenrand als quicklebendig zu Gesicht. Meistens haben es Igel schwer, sagt die Fröndenbergerin Bettina Hartwig-Labs. Sie hat schon viele Igel hochgepäppelt.
Das frisst der Igel gerne:
Das heißt, wenn der Igel jetzt noch kein Fettpolster für den Winterschlaf anlegen konnte, müssen wir nachhelfen. Am besten indem wir ihn selbst über den Winter bringen. Dazu brauchen wir das richtige Futter: Igel sind reine Fleischfresser. Am besten ist Katzenfutter ohne Gelee und ohne Soße. Ein Highlight ist auch ein gekochter Hühnerflügel ohne Gewürze. Gern frisst er übrigens schlabbriges Rührei ohne Fett und Salz oder auch Mehlwürmer aus der Zoohandlung.
Ein Schlafplatz für den Igel:
Dazu brauchen wir ein Schlafhäuschen und einen etwa ein Quadratmeter großen geschützten Auslauf bei etwa 23 Grad Wärme. Sobald er sein Wintergewicht erreicht hat, kühlen wir den Raum langsam runter. Wenn alles gut geht, schläft der Igel bis April.
Die No-Go's:
- Keine Milch
- Igelfutter aus dem Handel: Das reicht nicht aus und darf nur als kleines Schmankerl auf der Katzenfutter-Mahlzeit gefüttert werden
Parasiten
Auch wenn es unappetitlich ist: Igel haben Zecken, Flöhe und verschiedene andere Parasiten. Aber Bettina Hartwig-Labs weiß Rat. Was aber auf keinen Fall verwendet werden darf sind Spot-Ons, wie wir sie auf Katzen oder Hunde tun.
Hilfreiche Links:
- Facebookgruppe "Igelfreunde und die, die es werden wollen"
- Facebookgruppe "Igelfreunde Ruhrgebiet e.V."
- Tipps vom NABU
- Bauanleitung für ein Igel-Haus vom NABU: