Hochzeitspaare betrogen - Viereinhalb Jahre Haft

Das Landgericht Bochum hat das Urteil gegen einen Mann aus Selm gesprochen - er ist wegen Betruges angeklagt. Der 35-jährige muss für viereinhalb Jahre ins Gefängnis.

Der 35-Jährige war Serviceleiter auf Hof Niermann in Waltrop. Ohne Wissen seiner Chefin soll er die Partyscheune dort für Hochzeitsfeiern vermietet haben. Dann hat er laut Anklage die Brautpaare um die Anzahlungen betrogen. Teilweise wurden Termine sogar doppelt vergeben, der Angeklagte kümmerte sich aber um nichts. Bei über 60 betroffenen Brautpaaren kamen so insgesamt mehr als 220.000 Euro zusammen. Das fiel aber lange nicht auf, weil die Veranstaltungen wegen der Pandemie sowieso abgesagt werden mussten. Mit dem Geld will der Angeklagte vor allem seine Sportwetten-Sucht finanziert haben. Er soll wohl auch ein großes Problem mit Alkohol haben. Zu Prozessbeginn hat der Selmer die Vorwürfe gestanden.

Angeklagter ist vorbestraft

Der Selmer saß wegen Betrugs auch schon mehrere Jahre im Gefängnis. Im Prozess kam raus, dass er früher mal als falscher Vermieter unterwegs war, er hatte Justiz-Urkunden gefälscht, hatte sein Umfeld belogen um an Geld zu kommen, Sex-Partner erpresst - und sogar Kinder soll er abgezockt haben. Als Fußballtrainer in Osnabrück soll er sich Geld für eine Mannschaftsfahrt in die eigene Tasche gesteckt haben.

Für den Brautpaar-Betrug hat die Staatsanwaltschaft vier Jahre und zehn Monate Haft beantragt. Der Angeklagte selber hatte im Prozess gesagt, dass er gerne in einer Entziehungsanstalt untergebracht werden möchte, um gegen seine Spiel- und Alkoholsucht zu kämpfen. Aber eine Psychologin hat ihn als voll schuldfähig eingestuft. Deshalb wird er wohl sehr wahrscheinlich in ein ganz normales Gefängnis müssen.

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