Großrazzia: Durchsuchungen in Schwerte und Dortmund

Bei der landesweiten Razzia gegen Organisierte Kriminalität hat es am Morgen Durchsuchungen in Schwerte und Dortmund gegeben. Das hat die Staatsanwaltschaft Düsseldorf mitgeteilt.

Sie will am Nachmittag über Einzelheiten informieren. Es gab Polizeiaktionen in 25 Städten. Elf Verdächtige wurden festgenommen. Gegen sie bestanden Haftbefehle. Es geht vor allem um den Verdacht der Geldwäsche. Die Ermittler sprechen von 140 Millionen Euro. Es seien außerdem zu Unrecht Sozialleistungen bezogen - und Steuern hinterzogen worden.

Einsatz in drei Ländern

Düsseldorf (dpa) - Bei den Großrazzien gegen Geldwäsche in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Bremen geht es nach dpa-Informationen vor allem um die persönliche Bereicherung der Verdächtigen.

Allerdings stehe auch der Verdacht der Terrorismusfinanzierung im Raum, hieß es am Mittwochmorgen aus Sicherheitskreisen.

Laut Sicherheitskreisen handelt es sich um eines der größten Verfahren der vergangenen Jahre. Demnach sollen mehr als 100 Millionen Euro aus illegalen Geschäften in die Türkei und nach Syrien transferiert worden sein. Der WDR und die «Bild»-Zeitung hatten zuvor berichtet.

Bei einer Großrazzia gegen Geldwäsche und organisierte Kriminalität hat die Polizei Wohnungen und Büros durchsucht und zehn Haftbefehle vollstreckt. Mehr als Tausend Polizeikräfte seien im Einsatz, darunter auch Spezialeinheiten, teilte die Polizei am Morgen mit. Die Ermittlungen richteten sich gegen Mitglieder eines international agierenden Geldwäsche-Netzwerkes.

Ziel sei es, Beweismittel und illegale Vermögenswerte zu beschlagnahmen. Nähere Details wollte die Staatsanwaltschaft Düsseldorf am Nachmittag bei einer Pressekonferenz bekanntgeben. «Noch läuft der Einsatz», sagte ein Sprecher am Morgen.

Eine Zentralstelle für die Verfolgung organisierter Kriminalität bei der Staatsanwaltschaft Düsseldorf führt laut Mitteilung die Ermittlungen, die sich gegen Mitglieder eines sogenannten Hawala-Netzwerkes richten. Beim Hawala-Banking können Kunden gegen eine Provision große Summen ins Ausland überweisen. Solche Finanztransfers sind in Deutschland nur mit Zustimmung der Bankenaufsicht erlaubt. 80 Häuser, Wohnungen, Büros und Geschäftsobjekte seien durchsucht worden. Die Haftbefehle gegen zehn Beschuldigte seien im Vorfeld erwirkt und am Mittwoch vollstreckt worden, hieß es in der Mitteilung.

Bei den Razzien in NRW mit Schwerpunkt in Wuppertal und Düsseldorf waren auch SEK-Einheiten aus anderen Bundesländern beteiligt. Die Ermittler sind sicher, dass das Geld unter anderem aus dem Drogenhandel kam und gewaschen werden sollte. Ein Teil könnte auch zur Terrorfinanzierung in Syrien benutzt worden sein.

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