BVB gegen Slavia Prag

Borussia Dortmund ist im Gruppenfinale der Champions League gegen Slavia Prag auf Schützenhilfe angewiesen. Nur wenn der BVB im Duell mit den Tschechen heute mehr Punkte verbucht als Inter Mailand im Parallelspiel gegen Tabellenführer FC Barcelona, ist der Einzug in das Achtelfinale perfekt. Ansonsten muss der BVB mit der Europa League vorliebnehmen. Als Handicap könnte sich der Ausfall von Axel Witsel erweisen. Der belgische Nationalspieler musste nach einem häuslichen Sturz am Gesicht operiert werden und fällt bis zur Winterpause aus.

© Borussia Dortmund

Beim BVB zeigt die Formkurve wieder nach oben. Das macht Hoffnung für

das Gruppenfinale der Champions League gegen Slavia Prag. Weniger Mut

macht jedoch der Kader des FC Barcelona, der im Parallelspiel bei

Inter Schützenhilfe leisten soll. Ansonsten droht das Aus.


Dortmund (dpa) - Selbst ein Sieg über Slavia Prag am Dienstag (21.00

Uhr/DAZN) garantiert dem BVB nicht den Einzug in das Achtelfinale der

Champions League. Ohne die Hilfe des FC Barcelona, der bei Inter

Mailand punkten muss, wäre das Aus der Borussia in jedem Fall

besiegelt. Trotz der ungünstigen Voraussetzung hoffen die Dortmunder

auf ein Happy End.   


AUSGANGSLAGE: Der BVB und Inter Mailand haben vor dem letzten

Gruppenspiel jeweils sieben Punkte auf dem Konto. Bleiben beide Teams

gleichauf, wären die Italiener aufgrund des gewonnenen direkten

Vergleichs (2:0/2:3) im Achtelfinale. Um das zu verhindern, muss der

Revierclub im Duell mit Prag mehr Punkte holen als Inter im

Parallelspiel gegen den FC Barcelona. Viel wird also davon abhängen,

ob das bereits der für die K.o.-Runde qualifizierte spanische Meister

in der Partie in Mailand Schützenhilfe leistet. «Auch wenn wir vom

anderen Spiel abhängig sind, müssen wir den Fokus auf unser Spiel

legen», forderte BVB-Torhüter Roman Bürki.


HANDICAP: Dass Barcelona-Coach Ernesto Valverde in Mailand nicht nur

auf Superstar Lionel Messi, sondern auch auf Gerard Piqué, Nelson

Semedo, Arthur, Jordi Alba und Sergi Roberto verzichtet, verheißt für

den BVB wenig Gutes. Offenbar nehmen die Katalanen die Partie nicht

mehr besonders ernst.  


FORMKURVE: Nach zwei Siegen über Hertha BSC (2:1) und Düsseldorf

(5:0) scheint beim Revierclub der Schlingerkurs überstanden zu sein.

Nach Einschätzung von Keeper Bürki hat die Aussprache nach dem

peinlichen 3:3 gegen Paderborn vor zwei Wochen zur Trendwende

beigetragen: «Ich fand es gut, dass wir alle mal gesprochen haben.

Das ist positiv, weil wir uns auch die Meinung gesagt haben. Keiner

hat es persönlich genommen.» Darüber hinaus sorgte auch die

Umstellung von Trainer Lucien Favre auf ein 3-4-3-System für die

Trendwende. «Es verhilft uns zu mehr Stabilität», befand

Lizenzspielerchef Sebastian Kehl.


PERSONAL: Der neue Teamgeist soll helfen, den schmerzlichen Ausfall

von Axel Witsel zu kompensieren. Der Belgier hatte sich bei einem

häuslichen Sturz eine Gesichtsverletzung zugezogen und fällt bis zur

Winterpause aus. «Er ist einer unserer wichtigsten Spieler», klagte

Trainer Lucien Favre. Da auch Thomas Delaney bis Januar fehlt, muss

wohl Julian Weigl versuchen, die Lücke zu schließen. Immerhin kehrt

Mats Hummels nach seiner Sperre gegen Düsseldorf im Duell mit Prag in

die Startelf zurück.


TRAINERREAKTIONEN:


Lucien Favre (Borussia Dortmund): «Prag hat in Barcelona und bei

Inter Unentschieden gespielt. Es ist eine gute Mannschaft. Wir

sprechen von Barca, wir sprechen von Inter, und niemand spricht von

Slavia. Sie laufen unglaublich viel, 132 Kilometer pro Spiel - das

ist fast Weltrekord.»        


Jindrich Trpisovsky (Slavia Prag): «Wir danken Lucien Favre für

dieses Lob. Es war unser Ziel, uns Respekt in Europa zu verschaffen.

Für uns ist dieses Stadion ein magischer Ort. Jeder von uns ist froh,

hier zu sein. Ein Stadion zu erleben, das man 20 Jahre lang nur im

Fernsehen gesehen hat.»

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