50 Jahre, 50 Köpfe #44: Uwe Görke-Gott
Uwe Görke-Gott aus Schwerte setzt sich seit Jahren ein für Aufklärung rund um das HIV-Virus und kämpft gegen die Stigmatisierung von Betroffenen. Zu den Betroffenen gehört er selbst.
Veröffentlicht: Mittwoch, 03.12.2025 08:45
Uwe Görke-Gott hat einige Schicksalsschläge einstecken müssen.
Mit zwei Jahren kommt Uwe ins Kinderheim. Seine Schwester stirbt durch die Hand eines seiner Brüder. Doch Uwe geht seinen Lebensweg weiter. Er entdeckt seine Homosexualität und verliebt sich in einen Mann. 1991 geht es ihm auf einmal schlechter. Er geht zum Arzt und bekommt die Diagnose HIV. Sein Partner ist ihm fremdgegangen und hat ihn danach angesteckt. Zu der Zeit gibt es noch keine Medikamente gegen das Virus. Er begibt sich in Behandlung, aber viele seiner Mitinfizierten sterben. Darunter auch Bekannte und Freunde. Uwe aber überlebt.
Aufgeben ist keine Option
Heute kann Uwe gut mit dem Virus leben, dank moderner Medikamente. Dass es aber immer noch keine Medikamente gibt, die Betroffene wirklich heilen, macht ihn traurig. Auch deswegen beginnt er, über das Virus und die Folgen aufzuklären. Er geht an Schulen, spricht mit Schülern im Unterricht über das Thema, spricht darüber, wie man sich vor HIV schützen kann, und setzt sich dafür ein, dass Erkrankte wie er selbst einer ist von der Gesellschaft nicht ausgegrenzt werden.
Preise und Pläne
Sein Engagement wird anerkannt. Uwe bekommt das Bundesverdienstkreuz und auch die Schwertermedaille. 2014 tritt er in die SPD ein und stellt sich zur Wahl auf. Und die Unterstützung ist groß. Auch dieses Jahr wurde Uwe Görke Gott wieder in den Schwerter Rat gewählt. Auch weil er hier im Kreis und vor allem in Schwerte so viel Unterstützung erfährt, denkt Uwe gar nicht dran, sich zur Ruhe zu setzen. Er will sich für HIV-Infizierte einsetzen, so viel er kann. Dieses Jahr unterstützt er zum Beispiel die Aidshilfe in Unna beim Aidsbären und wirkt an einer großen Kampagne mit, die Aids ein Gesicht geben will.