50 Jahre, 50 Köpfe #34: Johann Heuser
Im Kreis Unna gibt es viele Stolpersteine - sie erinnern an Menschen, die von den Nazis ermordet, gefoltert oder schikaniert wurden. Einer der letzten Stolpersteine, die bei uns verlegt wurden, ist der Stein für Johann Heuser in Bergkamen.
Veröffentlicht: Mittwoch, 24.09.2025 07:32
Aus Altenessen nach Bergkamen
Johann Heuser wird am 16. Februar 1888 in Altenessen geboren. Zusammen mit seiner Frau Hedwig wohnt er später in der Altgemeinde Bergkamen. Was auch mit seinem Beruf zu tun hat. Denn Johann Heuser ist Bergmann und fährt auf der Zeche Grimberg an. Dort ist er auch in der Gewerkschaft aktiv und ist der Betriebsratsvorsitzende des Bergwerks. Außerdem ist er Vorsitzender der SPD in Bergkamen. Keine gute Kombination zu der damaligen Zeit.
Folter im KZ Schönhausen in Bergkamen
Mit der Machtübernahme Hitlers ändert sich das Leben von Johann Heuser radikal. Er wird am 15. April 1933 fristlos entlassen. Die Begründung: seine angeblich staatsfeindliche Einstellung. Er wird am 24. Juni 1933 verhaftet und in das KZ Schönhausen eingeliefert. Dieses provisorische Konzentrationslager befindet sich im ehemaligen Wohlfahrtsgebäude der Zeche Grimberg in Bergkamen. Hier landen vor allem politische Häftlinge aus dem heutigen Kreis Unna und aus Hamm. Auch wenn Johann Heuser dort nur sechs Tage eingesperrt ist, erlebt er dort die Hölle. Er wird so schwer misshandelt, dass er bis zum Ende seines Lebens an den Folgen leidet.
Vom Gefangenen zum Bürgermeister in Bergkamen
Johann Heuser überlebt den Krieg und wird nach der Kapitulation von der britischen Militärregierung zum Bürgermeister der Gemeinde Bergkamen ernannt. Bei der ersten Kommunalwahl nach dem Krieg wird er im Amt bestätigt. Bis 1950 bleibt er Bürgermeister in Bergkamen. Danach wird er für drei Jahre Amtsbürgermeister des Amtes Pelkum. Am 4. November 1960 stirbt Johann Heuser in Unna. Ihm zu Ehren gibt es in Bergkamen die Johann-Heuser-Straße, an der jetzt auch ein Stolperstein für ihn verlegt wurde.