50 Jahre, 50 Köpfe #22: Der Maratonpater aus Cappenberg

Am 1. Juni 1963 beginnt alles in Werne. Dort wird Tobias Breer geboren. Aufgewachsen ist er aber in Selm-Cappenberg. Sein Weg zum Priester läuft aber über Umwege. Er macht erst eine Ausbildung zum Groß- und Einzelhandelskaufmann, macht nach der Bundeswehr sein Abitur nach und studiert dann Theologie, Philosophie und Psychologie. Dann wird erst zum Diakon und später auch zum Priester geweiht. Er arbeitete unter anderem als Militärpfarrer und gibt auch Seminare für Manager.

In seinen Seminaren empfiehlt er seinen Teilnehmern, mehr Sport zu machen. Und das obwohl er eigentlich selbst mit Sport wenig zu tun hat. Eines Abends guckt er sich im Spiegel an und beschließt: so geht es nicht weiter und beginnt zu laufen. Drei Monate später läuft er seinen ersten Marathon in Berlin und so beginnt seine Leidenschaft für die langen Distanzen.

2021 läuft er seinen 100. offiziellen Marathon, drei Jahre später sind es dann schon 200. Außerdem macht er auch bei Ultra-Läufen mit. Er gehört zu den wenigen Menschen, die bei einem Lauf in der Antarktis mitmachen dürfen oder ist im Oman gelaufen. Bei seinen Läufen geht es Pater Tobias aber nicht nur um Bewegung oder Gesundheit, er sammelt dabei auch Geld für bedürftige Kinder. Beim Gottfried-Marathon in Selm-Cappenberg zum Beispiel gehen Spenden an den katholischen Kindergarten in Cappenberg.

Seit fast 17 Jahren ist Pater Tobias Pastor in der Gemeinde Herz-Jesu Duisburg-Neumühl. Dort engagiert er sich nicht nur für bedürftige Kinder, sondern hat auch einige Gemeindemitglieder mit seiner Leidenschaft, dem Laufen, angesteckt. Für sein Engagement wurde Pater Tobias von Selms Bürgermeister Selm Thomas Orlowski mit der Verdienstmedaille "Freiherr vom Stein" geehrt.