50 Jahre, 50 Köpfe #21: Der erste Landrat im "neuen" Kreis Unna

Als Friedrich Böckmann wird er am 18. Februar 1923 in Altenbögge geboren. Doch Friedrich wird er eigentlich nie genannt - er ist für alle sein Leben lang der Fritz. Dass er mal in die Politik geht, das dürfte am Anfang gar nicht sein Plan gewesen sein. Nach dem Krieg wird er Lehrer und später Rektor an einer Sonderschule.

1951 wurde er dann auch politisch aktiv und entschied sich für die SPD. In den ersten Jahren trat er dabei aber noch wenig in Erscheinung. Das änderte sich 1961: der Start seiner Karriere in der Kommunalpolitik. Von nun an gehts schnell. Er wird in den Bönen Gemeinderat gewählt, zwei Jahre später dann zum stellvertretenden Bürgermeister und 1964 dann zum ersten Bürgermeister von Bönen.

Ein Grund für seinen schnellen politischen Aufstieg: Fritz Böckmann war nah bei den Menschen - er beherrschte alle Wörter der Bergmannsprache. Sein Auftreten wird oft als zu laut, zu groß und zu wuchtig beschrieben. Aber auch als jemand, der Menschen mochte, Menschen an sich ziehen konnte, Menschen fördern und führen konnte. 1969 wird er in den Kreistag gewählt - und ein Jahr später übernimmt er dann für einige doch überraschend den Job des Landrats, damals noch eine ehrenamtliche Aufgabe. 

In den ersten Jahren seiner Amtszeit muss er um den Kreis Unna kämpfen - denn bei der Gebietsreform 1975 haben die Großstädte um den Kreis herum Interesse an dem Gebiet. Er schafft es aber den Kreis zu erhalten und ihn so zu formen, wie wir ihn heute kennen. Auch wenn nicht alle Städte damals so begeistert waren, jetzt zum Kreis Unna zu gehören. Am 20. Mai 1975 wird er einstimmig zum Landrat des neuen Kreis Unna gewählt. Den Job macht er bis 1988. Mit mittlerweile 65 Jahren verabschiedet er sich von der aktiven Politik. 1999 stirbt Fritz Böckmann mit 76 Jahren in Kamen.