50 Jahre, 50 Köpfe #18: Ulrike Trümper
Veröffentlicht: Dienstag, 03.06.2025 15:15
Mittlerweile ist die Tafel aus dem Kreis Unna gar nicht mehr wegzudenken. Ohne Ulrike Trümper aus Unna wäre das aber gar nicht möglich. Vor rund zwanzig Jahren hat sie die Tafel in Unna gegründet.

Ulrike Trümper hat die Idee zu einer Tafel in Unna
15 Jahre lang hat Ulrike Trümper für die Aidshilfe im Kreis Unna gearbeitet. Irgendwann gab es mehr Medikamente. Die Menschen konnten besser mit der Krankheit leben. Trotzdem hat Ulrike während dieser Zeit auch sehr viel Sterbebegleitung gemacht. Dann hat sie sich gedacht: Ich möchte auch den lebenden Menschen helfen. Durch einen Bericht im Fernsehen ist Ulrike aufgefallen: Sowas wie eine Tafel haben wir in Unna gar nicht. Zusammen mit einer Freundin aus der Aidshilfe hat sie gedacht: Wir gründen jetzt eine Tafel.
Ulrike Trümper gründet die Tafel in Unna
Die Idee hatten Ulrike und ihre Freundin im Juni 2004. Erst ging es ans Organisatorische. Bei der Deutschen Tafel haben sie einen Antrag gestellt und eine Zulassung bekommen. Dann haben sie Lebensmittel und Spenden bei lokalen Geschäften gesammelt. Alles mit ihren privaten Autos. Rund einen Monat nach der Idee zur Tafel war es schon so weit. Die erste Ausgabe konnte stattfinden. In der Hertinger Straße in einem Kiosk haben sie an acht Kunden Lebensmittel verteilt. Bei der zweiten Ausgabe mussten die Menschen schon vor der Tür Schlange stehen.
Die Tafel in Unna entwickelt sich
Ulrike und alle Helfer haben schnell gemerkt: Wir brauchen mehr. Mehr Ehrenamtler, mehr Leute, die helfen. Vom Jobcenter hat die Tafel sogenannte Ein-Euro-Jobber als Unterstützung bekommen. Von der Bevölkerung gab es viel Hilfe. Geschäftsleute haben unterstützt. So konnten Ulrike und die Ehrenamtlichen auch Ausgabestellen zum Beispiel in Fröndenberg, Lünen, Werne und Selm eröffnen. Durch Spenden konnten auch Autos oder Bullis gekauft werden.
Immer mehr Menschen kommen zur Tafel in Unna
In den letzten Jahren sind immer mehr Kunden dazu gekommen. Die Coronazeit war sehr heftig für die Tafel. Danach gab es viele, die von Kurzarbeit betroffen waren oder entlassen wurden. Dann kam der Ukraine-Krieg. Geflüchtete kamen zur Tafel. "Das Menschliche blieb auf der Strecke.", sagt Ulrike Trümper. Die Helfer haben nur noch "gemacht". Lebensmittel beschaffen, Lebensmittel ausgeben, möglichst viele Menschen erreichen.
Ulrike Trümper verlässt die Tafel
Ende 2023 hat Ulrike für sich einen Schlussstrich gezogen. Aus Alters- und Familiengründen hat sie die Tafel verlassen. Jetzt ist die Werkstatt im Kreis Unna zuständig. Falls sie Rat oder Hilfe brauchen, ist Ulrike aber natürlich da. Und sie freut sich, dass es auch weiterhin gut läuft. Ein riesiges Danke geht an die kreisweite Bevölkerung, die Geschäftsleute. Der Kreis Unna hat überall unterstützt. Das macht sie stolz. "Ohne diese Menschen, wären wir nichts gewesen.", sagt sie.
Alessa Mischel hat mit Ulrike Trümper gesprochen: