Problem Clan-Kriminalität

Ein langer Atem zahlt sich aus: die Dortmunder Polizei verzeichnet in der Nordstadt sinkende Kriminalitätszahlen. Um fast 15 Prozent ist die Gesamtzahl der Straftaten dort im ersten Quartal 2019 gesunken: auf fast 2.800.

Mit einer Aufklärungsquote von gut 62 Prozent liegt die Nordstadt zudem sogar rund sieben Prozentpunkte über der in ganz Dortmund. Das führt der Polizeipräsident auf den großen und kontinuierlichen Personaleinsatz zurück. Dieses Jahr gab es alleine schon 75 Schwerpunkteinsätze in der Nordstadt zur Bekämpfung der Clankriminalität. Daraus folgten fast 100 Strafanzeigen und 17 Festnahmen. Gegen führende Köpfe der Szene sind außerdem schon viele Haftstrafen verhängt worden: allein zwischen Juni 2015 und Ende 2018 summierten sich die Strafen für Dutzende dieser Köpfe auf insgesamt 482 Jahre und neun Monate.


Im bundesweit ersten Lagebild zur Clan-Kriminalität verortet die Polizei in Nordrhein-Westfalen 104 kriminelle Clans. Allein in den Jahren 2016 bis 2018 sollen diese für rund 14.000 Straftaten verantwortlich sein, begangen von 6.500 Verdächtigen, sagte NRW-Innenminister Herbert Reul. Jede fünfte Straftat gehe dabei auf das Konto von nur zwei Clans. Die meisten Straftaten aus dem Clan-Milieu werden in Essen begangen, Dortmund steht an 6. Stelle. Auch im Kreis Unna gab es vor kurzem Vorfälle mit Clans. Mitglieder einer Großfamilie hatten Anfang Mai in Unna und Kamen Angehörige eines verfeindeten Clans in Autos verfolgt und bedroht.



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