BVB verliert gegen Barcelona

Der Arbeitsplatz von Trainer Lucien Favre bei Borussia Dortmund ist nach einer Gala von Lionel Messi immer stärker in Gefahr. Der kriselnde Bundesligist verlor am Mittwoch gegen den spanischen Meister FC Barcelona 1:3 (0:2) und droht damit das Achtelfinale in der Champions League zu verpassen. Für Favre wird es damit immer enger, nachdem die Kritik in den letzten Wochen schon stark zugenommen hatte.

© Borussia Dortmund

Weltfußballer Lionel Messi ist für Dortmund eine Nummer zu groß.

Gegen den überragenden Argentinier hat der BVB kein Rezept. Nun droht

das Aus in der Königsklasse. Gegen Prag könnte nicht einmal ein Sieg

zum Weiterkommen reichen.


Barcelona (dpa) - Der Glaube an ein kleines Fußballwunder erwies sich als Wunschdenken.

Nach dem 1:3 beim vom überragenden Lionel Messi angeführten FC

Barcelona muss der BVB weiter auf die Trendwende warten. Viel Zeit,

sie zu schaffen, bleibt Trainer Lucien Favre wohl nicht mehr.


Während Barca beim 700. Pflichtspiel des

überragenden Weltfußballers Messi das Weiterkommen perfekt machte,

fällt für den BVB die Entscheidung erst im letzten Spiel am 10.

Dezember gegen Slavia Prag. Die Schwarz-Gelben sind dabei sogar auf

Schützenhilfe von Barcelona im Parallel-Spiel bei Inter Mailand

angewiesen.


Ob Favre dann noch auf der Bank sitzen wird, erscheint fraglich.

«Worte allein helfen nicht, jetzt brauchen wir die entsprechende

Leistung und die Ergebnisse», hatte Sportdirektor Michael Zorc den

Ernst der Lage betont. Eine weitere Niederlage bei Hertha BSC am

Samstag darf sich Favre kaum mehr erlauben, nachdem es zuletzt in der

Liga beim FC Bayern (0:4) und gegen den SC Paderborn (3:3)

alarmierende Auftritte gegeben hatte.


«Es ist eine sehr schwierige Phase. Ich bin überzeugt, dass wir es

schaffen werden. Ich habe Vertrauen», sagte Favre mit Blick auf seine

Situation. Die Niederlage gegen Barcelona musste der Schweizer jedoch

anerkennen: «Wenn Lionel Messi den Ball hat, ist es brandgefährlich.

Es ist schwer, hier zu spielen. Es ist eine sehr große Mannschaft.»


Luis Suárez (29.), Messi (33.) und Antoine Griezmann (67.)

besiegelten vor 90 071 Zuschauern im Nou Camp die verdiente

BVB-Niederlage. Der Dortmunder Treffer von Jadon Sancho (77.) war zu

wenig. Für den Unterschied sorgte mal wieder Messi, der bei seinem

Jubiläum an nahezu allen Aktionen beteiligt war. Die Tore von Suárez

und Griezmann legte der Argentinier mustergültig auf, den zweiten

Treffer erzielte Messi nach Zuspiel seines kongenialen Partners aus

Uruguay selbst. Es war bereits sein 609. Treffer im Trikot der

Blaugrana. Entsprechend wurde der Genius mit der Nummer zehn

gefeiert.


«Wir haben kein schlechtes Spiel hingelegt, aber auch kein gutes.

Barca war immer gefährlich mit Messi. Nach dem 0:1 hatten wir eine

schlechte Phase, gekrönt von meinem Fehlpass. Das darf nicht

passieren. Dann verliert man zurecht. Das wurmt mich», sagte Hummels

und fügte hinzu: «In Topform ist Messi der beste Fußballer, den ich

je gesehen habe. Sehr schwierig zu verteidigen, eine große

Herausfordferung, die wir nicht gemeistert haben. Wir haben es nicht

mehr in der eigenen Hand, das ist schade.»


Für die Dortmunder Hintermannschaft blieb gegen Messi allzu oft nur

die Statistenrolle. Dabei begann es für den BVB ganz

vielversprechend. Nach einem Fehler des Ex-Schalkers Ivan Rakitic

marschierte Achraf Hakimi Richtung Barca-Tor und legte nach gut einer

Minute für Nico Schulz auf. Dessen Schuss klärte aber der

französische Weltmeister Samuel Umtiti auf der Linie für den

geschlagenen deutschen Nationalkeeper Marc-André ter Stegen. Hakimi

war anstelle des formschwachen englischen Nationalspielers Sancho ins

Team gerückt. «Wir haben die Entscheidung getroffen, und fertig»,

sagte Favre zu seiner Personalentscheidung.


Nach dem frühen BVB-Ausrufezeichen verlagerte sich das Geschehen aber

schnell in die andere Hälfte. In der 22. Minute hatten die Westfalen

noch Glück, dass Suárez bei seinem Tor im Abseits stand. Den Pass

hatte natürlich Messi gespielt. Sieben Minuten später half aber auch

der Video-Schiedsrichter nicht mehr.


Zu der Zeit war der Ex-Dortmunder Ousmane Dembélé nicht mehr im

Spiel. Der Franzose, der sich einst den Wechsel nach Barcelona

erstreikt hatte, musste nach einem Zweikampf mit Raphael Guerreiro

verletzt vom Feld (25.). Es kam Griezmann ins Spiel, was keine

wirkliche Schwächung der Gastgeber war.


Griezmann hätte direkt nach Wiederanpfiff auch alles klar machen

können, als er nach Zuspiel von Messi an Dortmunds Torhüter Roman

Bürki scheiterte (46.). Kurz darauf stand wieder Messi im Blickpunkt,

allerdings in negativer Hinsicht: Der Superstar sah nach einer

Schwalbe die Gelbe Karte.


Und der BVB? Die Dortmunder gaben sich nicht geschlagen und hatten

durch Julian Brandt sogar eine Großchance, als ter Stegen stark

parierte (61.). Doch schon kurz darauf war das Spiel entschieden.

Messi, der sogar Kopfballduelle im Dortmunder Strafraum gewann, legte

für Griezmann den Ball bestens auf. Ein weiteres Messi-Tor

verhinderte die Latte.


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