Arbeitszeiterfassung: Kritik vom Unternehmensverband

Das Urteil der Europäischen Gerichtshofes zur systematischen Arbeitszeiterfassung stößt auf viel Kritik aus der Wirtschaft. Volker Verch vom Unternehmensverband Westfalen-Mitte sagte uns, die Entscheidung bedeute deutlich mehr Bürokratie, mehr Belastung und sei ein Schritt zurück. Deshalb sei man alles andere als erfreut über das Urteil.

Die EU-Vorgaben stehen im Gegensatz zur Forderung nach mehr Flexibilität, so Verch. Das selbstbestimmte und mobile Arbeiten, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf - das alles werde dadurch deutlich erschwert. Genauso sehen es auch die Arbeitgeberverbände Ruhr/Westfalen: Brüssel werfe den Arbeitgebern zusätzliche Stöcke zwischen die Beine. Faktisch bedeute das eher einen Rückfall in die Steinzeit und die Wiedereinführung der Stechuhr. Das passe nicht zur Arbeitswelt 4.0, heißt es von dort. Zustimmung zur neuen Regelung kommt beispielsweise von der Ärztekammer Westfalen-Lippe. Sie sieht Verbesserungen vor allem für die Gesundheitsberufe. Damit werde die Dokumentation der wirklichen Arbeitsbelastung für die Patientenversorgung verbessert und Manipulationen ausgeschlossen.